Das >> Vaterunser << der Tiere

Gott, Vater jeder Kreatur

hör unser Weh und Klagen

ward uns zu hegen und zu pflegen

dem Menschen nicht aufgetragen?

 

Und Dein Gebot an uns soll sein

dem Menschen stets zu nützen,

indem wir ihn und die Natur

vor Katastrophen schützen.

 

Doch massenweise werden wir

gefoltert, hingeschlachtet,

Gifthauch weht über Wald und Flur

Dein Werk verhöhnt, verachtet.

 

Die Vogelwelt, o lieber Gott

sie fleht zu Dir in Nöten

beende Du den Vogelmord

sonst wird man alle töten.

 

Erbarme Dich, auch uns der Hühner

mit Wunden übersäht

in Batterien gepfercht in Massen

erniedrigt und geschmäht.

 

Auch wir, die Pferde zu dir flehen

O Herr, erspar uns den Export.

zerschunden wir nur eins ersehnen

die Kugel, das Erlösungswort.

 

In den Gewässern Fisch und Frosch

hilflose Robbenkinder

erstickt, geköpft, erschlagen roh

das Werk menschlicher Schinder.

 

Exotenkinder, sind wir Gott

in Kisten eng verfrachtet

man nahm uns aus der Heimat fort

die Mütter hingeschlachtet.

 

Wir dürsten, hungern, frieren sehr

Herr lindere unsre Not,

von vielen, die hier eingesperrt

sind schon die meisten tot.

 

Has, Hund und Katze, Ratte, Maus,

Schwein, Rinder und auch Affen,

hast Du o Herr, so sage es

uns fürs Labor erschaffen?

 

Unsäglich schwer ist unser Leid,

erhöre unser Flehen,

was haben wir denn nur getan,

daß solches kann geschehen.

 

O hilf uns Gott, Du weißt es doch,

niemals sind wir die Sünder,

die Du nach Deinem Bilde schufst,

sie sind's, die Gotteskinder.

 

Die Rache Dein, so sprachst Du Herr

wird jeden Frevler finden und auch,

daß Schmerzen, Qual und Leid

wird in ein Nichts verschwinden.

 

Auch wir, die Tiere wissen es

allmächtig und gerecht,

ist Gott, das höchste Wesen

und Du Mensch, nur sein Knecht.

 

O Vater unser, der Du bist

befrei uns aller Pein,

laß die Natur gesunden,

gebiet dem Mensch - Halt ein!

 

             Elisabeth Schmöller